Vielleicht habt ihr es bereits gehört/gelesen. Seit Freitag (19. Juli) gibt es meine Valentinstagsgeschichte bei Amazon. Fünf Monate und fünf Tage später als geplant und mit 33.000 Wörtern auch größer als gedacht ...
Vielleicht habt ihr trotzdem Lust, Oliver und Emil kennenzulernen. Ich würde mich auf jeden Fall sehr darüber freuen.
Manche Idee entwickelt sich ganz anders als ursprünglich gedacht. Als ich im Februar gemerkt habe, dass die beiden mehr Raum brauchen, wollte ich sie zuerst zur Seite legen. Aber der Stapel unbeendeter Manuskripte ist bereits verdammt hoch, also habe ich weitergeschrieben und die Geschichte beendet. Allerdings wollte ich nicht bis nächsten Februar warten und deshalb dürft ihr sie jetzt lesen. Mitten im Sommer.
Obwohl sie im Februar, sprich zum Valentinstag spielt, bietet sie nicht wirklich Abkühlung :))), deshalb passt sie auch in den Sommer. Falls ihr noch eine Urlaubslektüre sucht, dann nehmt Oliver und Emil auf eurem E-Reader mit.
Klappentext:
Dreimal sind sich Oliver und Emil begegnet. Genauso oft ist Emil wieder aus Olivers Leben verschwunden. Trotzdem ist Oliver in Emil verliebt und dieses Gefühl hält sich hartnäckig.
Als Olivers Chefin ihn bittet, in der Kinderbibliothek eine Veranstaltung zu leiten, ahnt er nicht, dass ausgerechnet Emil die Zweitklässler als Lehrer begleitet. Es ist auch nicht irgendein Buch, aus dem Oliver vorlesen soll, sondern das, was sie damals in der Grundschule zusammen gelesen haben, als Emil Olivers Lesepate war.
Oliver ist entschlossen, die Chance zu nutzen, die Gefühle für Emil endlich loszuwerden. Deshalb lädt er Emil auf einen Kaffee ein. Emil stimmt nicht nur zu, sondern scheint mit ihm zu flirten.
Oliver weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Er wollte sich entlieben und nicht sein Herz mit wilder Hoffnung darauf füllen, dass beim vierten Zusammentreffen das Timing stimmen könnte.
Leseprobe:
Ich wundere mich, wie präsent die Vergangenheit ist, und fühle mich wieder wie der kleine Junge, der all seinen Mut brauchte, um seine Lieblingsstelle vorzulesen. Nur, weil er jemanden stolz machen wollte, der ... der nicht einmal dabei gewesen ist und nie davon erfahren hat.
Mir wird bewusst, was für eine große Verantwortung ich gerade trage. Wenn ich es nicht schaffe, die Kinder für die Geschichte zu begeistern, nicht genügend Neugier wecke ... Bücher haben so viel digitale Konkurrenz bekommen. Wer liest schon noch gern? Mein Hals fühlt sich staubtrocken und kratzig an. Ich räuspere mich, versuche, zu schlucken und die dunklen Gedanken zu verdrängen.
»Herr Jahnke? Das sind die Lehrkräfte, die die Kinder begleiten.« Frau Beckers Stimme sorgt dafür, dass ich wieder in der Realität lande.
Ich atme tief durch und drehe mich mit einem freundlichen Lächeln um, ohne die Personen wirklich wahrzunehmen. Allein das Wort Lehrkräfte aktiviert in mir sämtliche Fluchtinstinkte. Ich hatte bei meiner Zusage nicht bedacht, dass die Kinder nicht ohne schulische Begleitung erscheinen werden. Wie dumm von mir! Jetzt muss ich mich mit Menschen dieser Berufsgruppe auseinandersetzen, die mir das Leben zur Hölle gemacht haben. Auch wenn die, die vor mir stehen, es nicht persönlich waren.
»Guten Tag, ich bin Herr Walter. Normalerweise bin ich nicht für die unteren Klassen zuständig, aber wir haben gerade akuten Krankenstand.«
Ich höre die Worte wie durch einen dichten Nebel. Herr Walter streckt mir seine Hand entgegen. Automatisch ergreife ich sie und bekomme einen kleinen elektrische Schlag. Wir zucken beide zurück.
»Sorry, offenbar bin ich von der Kälte aufgeladen.«
»Macht nichts«, erwidere ich unkonzentriert. Die Stimme kommt mir verblüffend bekannt vor. Dann wird mein Blick klar und die Gedanken in meinem Kopf überschlagen sich. Sein Gesicht ...
Ist es möglich, dass ich mich in einem bizarren Traum befinde? Für einen Moment scheint es, als hätte die Erde die Umlaufbahn verlassen. Wir trudeln schwerelos durchs All, angetrieben von krassen Erinnerungen. Verwirrend und surreal, verloren in Zeit und Raum ... Das ist verrückt.
»Emil?«, flüstere ich, erfreut und entsetzt zugleich.
Ich befürchte, meine Fantasie spielt mir einen Streich. Der Mann kann unmöglich vor mir stehen. Doch er ist es. Ich würde ihn immer und überall erkennen. Emil ist wahnsinnig attraktiv. Dunkelbraune Augen, wilde Locken. Der Bartschatten ist neu und betont seine markante Gesichtsform.
Der winzige Stromschlag hallt immer noch in mir nach und sorgt dafür, dass mein Herz heftig in der Brust poltert.
»Oliver?« Er zieht die Augenbrauen zusammen und mustert mich irritiert.
Hitze breitet sich unter meiner Haut aus und bringt mein Gesicht zum Glühen. »Wahnsinn ... ja, also ... richtig, ich bin`s, Oliver. Was ... ähm ... für ein Zufall.« Ich bemühe mich, lässig zu klingen, benehme mich jedoch wie ein stotternder Trottel.
Emil entgeht meine Nervosität nicht. Er lächelt nachsichtig und betrachtet mich erneut aufmerksam. »Mit dir hätte ich hier wirklich nicht gerechnet.« Emil verstummt, presst die Lippen zusammen und schüttelt kaum sichtbar den Kopf. Es dauert einen Moment, bis seine Mundwinkel sich nach oben biegen. »Oliver Jahnke. Das ist echt schon eine ganze Weile her.«
»Ja«, hauche ich. »Cool, dass du dich an mich erinnerst.«
Mir ist schwindelig. Ich hätte nicht erwartet, dass ich meinen Namen je wieder aus seinem Mund hören würde, und es hat denselben Zauber wie damals. Verdammt, wie kann das sein?
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